Vertiefungsmodul 4 – Internationalisierung

Im Vertiefungsmodul „Internationalisierung“ werden verschiedene Dimensionen der Internationalisierung von Wissenschaft sowie ihre Auswirkungen innerhalb und außerhalb des Wissenschaftssystems thematisiert. Unter anderem werden dabei die Herausforderungen bei der Transnationalisierung von Curricula und Mobilitätsströme von Studierenden und Wissenschaftlern diskutiert. Ergänzend werden nicht nur Institutionen, sondern auch wirkungsvolle Instrumente zur (finanziellen) Förderung und Analysen von Internationalisierungsprozessen vorgestellt sowie anhand von Gruppenarbeiten deren Potenziale praktisch erkundet.

Im Folgenden sind einige Eckdaten zum Modul aufgelistet. Zudem finden sich hier Einblicke aus diesem Teil des Masterstudiums und eine Beschreibung der Ausarbeitung hinsichtlich der Prüfungsleistung des Moduls – alle Angaben ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Stand 15.12.2022.

>> Übersicht aller Module im Studiengang MPA Wissenschaftsmanagement

Eckdaten zum Vertiefungsmodul 4 im Überblick

Modul VM4Internationalisierung
LehrendeProf. Dr. Michael Hölscher
Dr. Christiane Schmeken
Alema Ljumanovic-Hück
ArtWahlpflichtmodul
Regelsemester3. Fachsemster
Leistungspunkte7 ECTS
Lehrumfang20 Stunden
Lehrtermine15.09.2022 | 16.09.2022 | 17.09.2022
PrüfungsleistungHausarbeit (Abgabefrist 15.12.2022)
Viele Studierende in einer Bibliothek an einer Hochschule

Persönliche Erfahrungen mit den Lerninhalten zum Vertiefungsmodul 4

Präsenzphase

Im Gegensatz zu allen anderen Präsenzphasen wurde dieses Vertiefungsmodul in der europäischen Tagungs- und Bildungsstätte GSI Bonn durchgeführt – ganz in der Nähe der Zentrale vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in der Kennedyallee 50, 53175 Bonn. Dies lag daran, dass viele der Referenten Beschäftigte des DAAD sind, was die drei Tage inhaltlich besonders vielfältig und praxisnah werden ließ. Zudem hat uns während der Präsenztage Alema Ljumanovic-Hück, Leiterin der Internationalen DAAD-Akademie, begleitet, die zugleich eine Alumna des Studienganges MPA Wissenschaftsmanagement an der DUV Speyer ist.

Zu den Beiträgen des DAAD gehörten u.a. ein Vortrag von Christiane Schmeken (Direktorin Strategie des DAAD) zum Thema „Internationalisierung in der postglobalen Welt – Genese, Dimensionen und Perspektiven für die 2020er Jahre“ und eine Berichtserstattung zum Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit durch Tobias Wolf, (Referatsleiter Partnerschaftsprogramme, Alumniprojekte und Hochschulmanagement in der Entwicklungszusammenarbeit). Aus dem DAAD-Team haben darüber hinaus Diandra Dachtera (DAAD Forschung und Studien) den sog. HSI-Monitor sowie Ricarda Peil und Vera Anna Bub (beide DAAD Internationalisierung) Ansätze zur Internationalisierung durch Digitalisierung vorgestellt.

Als weitere Praxisbeispiele wurden zudem die Damen Judith Peltz von der FH Bielefeld (Vortrag „Strategieprozesse einer Hochschule“), Henriette Finsterbusch von der RWTH Aachen (Vortrag „Internationalisierung unter sich plötzlich veränderten politischen Rahmenbedingungen“) sowie Karen Schlüter vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zu rechtlichen Aspekten der Internationalisierung eingeladen. Alle drei Vorträge waren thematisch sehr spannend, vor allem, weil viele persönliche Erfahrungen bei komplexen Fragestellen und unerwarteten Herausforderungen im Alltag der Wissenschaftseinrichtungen eingebracht wurden.

Interessanterweise, aber erst vor Ort bemerkt, da mir die Gegend bekannt vorkam, liegt die Zentrale des DAAD nur einen Katzensprung vom Campusstandort Bonn der FernUniversität in Hagen entfernt. Zur Erinnerung halte ich hier fest, dass wir den ersten Abend in Bonn im Restaurant „Different“ und den zweiten Abend im TAO Bar & Restaurant verbracht haben – beide Abende bei leckerem Essen und interessanten Gesprächen.

Prüfungsleistung

Um dieses Modul erfolgreich abzuschließen, galt es, nach der Präsenzphase eine Hausarbeit zu schreiben. Dabei habe ich die Fragestellung gewählt, welche Auswirkungen aktuelle Krisen auf die Internationalisierung an meiner Wissenschaftseinrichtung haben bzw. hatten.

Fragestellung und Aufbau

Trotz erprobter Planungsinstrumente und mediengestützter Analysemethoden bleibt es stets unmöglich die Zukunft und besonders Notlagen vollständig vorherzusagen. Das Abwenden von vereinzelten Gefahren kann stückweise durch bspw. regelmäßige Fachprüfung von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln nach standardisierten Normen oder durch wiederkehrende Sicherheitsunterweisungen von Beschäftigten über die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit erreicht werden. Solche Maßnahmen richten sich in Wissenschaftsorganisationen zwar meist an einzelne Beschäftigte oder kleinere Personenkreise, aber auch die Organisation in ihrer Gesamtheit kann auf unvorhersehbare Gefahrensituationen optimal vorbereitet werden. Dabei stehen Übungen von meist kollektiven Sicherheitsmaßnahmen im Fokus. So wird neben unangekündigten Brandschutzübungen heutzutage auch über den Umgang mit bspw. Amokläufen auf dem Campus, Hackerangriffen auf die IT-Infrastruktur und großflächigen Stromausfällen diskutiert sowie entsprechende Maßnahmen der Notfalllösung geprobt.

Auch lang andauernde Situationen mit kritischen Auswirkungen für die ganze Gesellschaft, im Folgenden als Krisen bezeichnet, sind in ihrer Gesamtheit kaum vorhersehbar. Genauso wie die Politik, die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft steht das Wissenschaftssystem mit allen Wissenschaftsorganisationen fortwährend zusätzlich vor der Herausforderung, solche extremen Situationen bestmöglich zu meistern. Hierzu können zwar auch strategische Analyseinstrumente zur Einschätzung drohender Krisen eingesetzt werden, Maßnahmenpläne für unterschiedliche Eventualitäten konzeptioniert und Handlungsweisen für den Ernstfall geübt werden, dennoch treten schwierige Situationen ein, auf die weder die Wissenschaftsorganisation in ihrer Gesamtheit, noch die einzelnen Beschäftigten vollständig vorbereitet sind. So wird in der Hausarbeit am Beispiel einer Universität der Fragestellung nachgegangen, welche Auswirkungen aktuelle Krisen insbesondere auf die Internationalisierung in Wissenschaftsorganisationen haben. Zudem wird aus den identifizierten Befunden und festgehaltenen Erfahrungen darauf aufbauend ein Blick auf die (strategischen) Schlussfolgerungen der hier exemplarisch herangezogenen Hochschule geworfen.

Im Aufbau der Hausarbeit wird zunächst der Begriff der Krise anhand von Beispielen der letzten Jahre erörtert. Dabei wird zudem die Relevanz der Krisen für das Wissenschaftssystem herausgearbeitet, um im weiteren Verlauf den Fokus auf Krisen mit entscheidenden Folgen für einzelne Wissenschaftsorganisationen zu legen. Ergänzend für die weitere praxisnahe Konkretisierung wird auf die sowohl strategischen als auch operativen Maßnahmen der Internationalisierung an der betrachteten Hochschule eingegangen. Den Hauptteil macht schließlich die detailliertere Betrachtung ausgewählter Krisen und deren verschiedene Auswirkungen auf die Internationalisierung dieser Universität aus. Neben dem beschreibenden Teil der Hausarbeit wird des Weiteren auf die (beobachtbaren) Lerneffekte der Hochschule sowie auf ihre Instrumente und Maßnahmen zur effizienteren Bewältigung zukünftiger Krisen eingegangen. Die Ausarbeitung schließt mit einem Fazit und Ausblick auf weitere Forschungsfragen für das Wissenschaftssystem und besonders einzelne Hochschulen in Krisenzeiten ab. 

Literatur (Auszug)
  • Bieber, Florian (2013): Ein multiethnischer Staat? Institutionelle Ausformung und politische Wirklichkeit, in: Leiße, Olaf/Roth, Martin/Gesellmann, Christian (Hrsg.): Die Republik Kosovo – Der jüngste Staat Europas, Baden-Baden 2013, S. 139-157.
  • Chen, Tsung-I (2017): Probleme der Demokratie, Staatsidentität und Gesellschaft in Taiwan – Eine Auseinandersetzung mit den Lehren von Carl Schmitt und Hans Kelsen, Baden-Baden 2017.
  • Homer-Dixon, Thomas/Renn, Ortwin/Rockstrom, Johan/Donges, Jonathan F./Janzwood, Scott (2022): A Call for An International Research Program on the Risk of a Global Polycrisis, Technical Paper 2.1, Victoria 2022.
  • Köhler, Christina/Weber, Mathias (2013): Die Finanz- und Wirtschaftskrise – Ursachen, Folgen und Interventionen, in: Quiring, Oliver/Kepplinger, Hans Mathias/Weber, Mathias/Geiß, Stefan (Hrsg.): Lehman Brothers und die Folgen: Berichterstattung zu wirtschaftlichen Interventionen des Staates, Wiesbaden 2013, S. 13-25.
  • Krämer, Dennis/Haltaufderheide, Joschka/Vollmann, Jochen (2022): Technologien der Krise – Ein Deutungsversuch, in: Krämer, Dennis/Haltaufderheide, Joschka/Vollmann, Jochen (Hrsg.): Technologien der Krise – die Covid-19-Pandemie als Katalysator neuer Formen der Vernetzung, Bielefeld 2022, S. 7-17.
  • Krüger, Kathy (2018): Herausforderung Fachkräftemangel – Erfahrungen, Diagnosen und Vorschläge für die effektive Personalrekrutierung, Wiesbaden 2018.
  • Oberholzer, Basil (2023): Krieg in der Ukraine, Krise im globalen Süden – Die ökonomischen Auswirkungen des Kriegs auf die Entwicklungsländer, Wiesbaden 2023.
  • Obiols-Homs, Francesc (2022): Precaution, Social Distancing and Tests in a Model of Epidemic Disease, in: The B.E. Journal of Macroeconomics, 1/2022, 22. Jg., S. 23-51.
  • Schrötter, Hans Jörg (2020): Europa – Das Lexikon, 3. Aufl., Baden-Baden 2020.
  • Weeber, Joachim (2022): Zentralbanken, Geld und Inflation, Wiesbaden 2022.
  • Welfens, Paul J. J. (2022): Russia’s Invasion of Ukraine – Economic Challenges, Embargo Issues and a New Global Economic Order, Cham 2022.

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